Werdings Tiere: Der letzte Kranich vom Angerburger Moor

Die Sonnenstrahlen fallen auf den See Und das Wasser schimmert matt von Öl und Teer Der große graue Vogel fliegt allein Doch der Tod fliegt wie sein Schatten hinterher

Text: Hans-Ulrich Weigel Album: In tiefer Trauer (Juliane Werding) (1972)

In einer aus Untergangssehnsucht und Verklärung zusammengerührten Sorge um eine intakte Natur thematisiert dieses Lied mit einem großen grauen Vogel den letzten Kranich vom Angerburger Moor. Angerburg heißt seit 1946 Węgorzewo und besitzt einen nach dem Theologen und Botaniker Georg Andreas Helwing benannten Park. Ob die im Park Helwinga aufgestellte Metallfigur genau diesen letzten Kranich zeigt?

Vielleicht irrt das Lied aber auch. In Polen leben heutzutage 21.000 Brutpaare des Graukranichs. Warum nicht auch ein paar an dem Ort, den das Lied Angerburger Moor nennt?

Und noch ein weiteres Tier versteckt sich bei genauer Betrachtung im Text. Der deutsche Name Angerburg geht auf das altpreußische Wort angurgis für Aal zurück. Das gilt analog für den polnischen Namen Węgorzewo und das Wort węgorz.

Wer mag, darf sich auch die Coverversion von Tocotronic anhören.

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